Adieu Deutschlandfunk

Das Schema der unterschiedlichen Sendungen des DLFs war über Jahrzehnte meine Begleitung über den Tag. Dazu fallen mir ein „Tag für Tag”, „Die internationale Presseschau”, „Forschung aktuell“, „Sonntagsspaziergang” und manche anderen Sendungen. Schon in der Corona-Zeit hatte mich ein gewisser Verdruss befallen, die in der Regel bedrückenden Nachrichten mit der immer gleichen Art der Moderation hinzunehmen. Oft war dann bei Haushaltsarbeiten Musik aus dem Plattenschrank oder von der Festplatte vorzuziehen.

Was mir entgültig die Schuhe ausgezogen hat, war eine im DLF kommmentarlos weitergegebene Hörermeldung eines Herrn Fischer aus Bremen. In dieser hatte er allen Ernstes als Idee, den Ukraine-Krieg zu beenden, geäußert: „Indem man Selenskyj und seine Verbrecherbande, seine Völkermörderbande, festnimmt, ihn lebendig vierteilt und enthauptet.“

Das quasi als O-Ton DLF gesendet zu haben, streicht den DLF für mich zumindest für die nächsten Monate und Jahre aus dem Kreis ernstzunehmender Medien. Da bediene ich mich lieber bei BBC, CNN und Printmedien wie Süddeutscher und FAZ.

Ich hoffe, dass zumindest die verantwortliche Redakteurin / der verantwortliche Redakteur in die Wüste gejagt wurden.

Sinéad O‘Connor

Die Familie der im Juli 2023 verstorbenen Sinéad O’Connor hat mit Recht darum gebeten, nichts zu den Umständen von dem Tod der irischen Sängerin sagen zu müssen. Die Umstände sprechen dafür, dass ihr 2022 der Tod ihres 17jährigen Sohnes Shane durch Suizid entgültig den Boden unter den Füßen weggezogen hat. Dafür habe ich allergrößtes Verständnis.

Musik

Was bleibt von ihr? An erster Stelle sicher ihr Album I do not want what I haven’t got, das 1990 erschien.  Dort schuf sie eine neue Mischung aus häufig Drum Machine basierten Schlagzeuglinien, Folklorelementen, Streicherklängen und einer ausdrucksstarken Stimme. Mit ihr konnte sie in einer Liedzeile von ordinär auf glockenreine Kopfstimme umschalten. Die Texte dieses Albums wie auch des Vorgängeralbums The Lion and the Cobra waren fast durchweg sehr persönlich gehalten und häufig von einer schonungslosen Offenheit.

Als Musikerin hat sie übrigens nicht nur ihre eigenen Projekte seit Jugendzeit vorangetrieben, sondern ist auch mit vielen bekannten oder weniger bekannten Musikerinnen und Musikern aufgetreten. Zu diesen gehören Pink Floyd, Peter Gabriel, Prince, die Chieftains und andere. Einige typische Stücke von ihr finden sich hier. Zumutungen des Musikbetriebs, was Äußerliches angeht, wusste sie zurückzuweisen. Lieber verzichtete sie z.B. auf eine Grammy-Ehrung.

Religion

Wer sich lumen Christi (der Liedruf Licht Christi ist Teil der Osterliturgie) auf die Hand tätowieren lässt oder in feel so different den Serenity Prayer von Niebuhr zitiert, muss eindeutig ein Interesse an Religion haben. Auch auf diesem Gebiet blieb Sinéad O’Connor eine Suchende: Sie hat sich zur Priesterin einer Abspaltung der katholischen Kirche weihen lassen, hat verschiedene Namen angenommen und schließlich in Abgrenzung von ihrer katholischen Herkunft 1992 ein Bild von Papst Johannes Paul II. zerrissen. 2018 konvertierte sie zum Islam und nahm den Namen Shuhada‘ Sadaqat an. Im Musikleben behielt sie ihren alten Namen bei.

Familie

O’Connor hat ihre Familie als dysfunktional beschrieben. Von der Mutter heißt es, dass sie Sinéad geschlagen habe. Die Zerwürfnisse in der Familie bewirkten, dass sich die Eltern schließlich trennten und der Vater in die USA zog. Die Mutter blieb hingegen alkoholkrank in Dublin. Diese verunglückte bei einem Autounfall, als Sinéad 18 war. Die harsche Kritik an beiden Eltern relativierte ihr Schriftsteller-Bruder Joseph, sprach aber trotzdem, die schädliche Wirkung Mutter qualifizierend, von “extreme and violent abuse, both emotional and physical“. Sinéad lebte deswegen schon früh in verschiedenen Einrichtungen außerhalb der Familie. Auch wenn diese alles andere als perfekt waren, erhielt sie dort mehr Freiraum als andere Mädchen und konnte schon früh ihre Musikinteressen verfolgen.

Die Zerwürfnisse, die Sinéad in ihrer Herkunftsfamilie erlebte, blieben ihr auch bei Partnerschaften, die sie einging, nicht erspart. Vier Eheschließungen folgten vier Trennungen. Sie brachte vier Kinder in diesen Beziehungen zur Welt, von denen ihr der Sohn Shane besonders nahe stand.

R.I.P., Sinéad O’Connor.

 

Sehr ausführlich über Sinéad O’Connor hat die Irish Times berichtet, von wo ich auch die Fotos für die Fotomontage genommen habe.

Kardinalfehler Woelki #4

Dilige et fac ut vis. (Augustinus)

Dieser Satz des Kirchenlehrers Augustinus (*354 – †430) lässt sich mit Liebe und [dann] tue was du willst übersetzen. Man mag kaum glauben, was im Namen der Liebes-Religion Christentum in Köln aus diesem Satz gemacht wird. Ein Woelki springt nur allzu bereitwillig auf eine Denunziation des Mettmanner Pfarrers Ullmann in Rom auf, der gleichgeschlechtliche Paare gesegnet hatte.

Wer kann allen Ernstes daran zweifeln, dass sich schwule und lesbische Paare weniger lieben als dies Hetero-Paare tun? Kirche stände es nur zu gut an, angesichts der Vielzahl von schlecht aufgearbeiteten Missbrauchsskandalen in den eigenen Reihen hier mit Demut und Bescheidenheit voranzugehen.

Christoph Kuckelkorn hat die ganze Absurdität der Situation mit einem Facebook-Beitrag deutlich gemacht: Bierfässer werden gesegnet, gleichgeschlechtlich liebenden Paaren wird dieser Segen vorenthalten.

dilige et fass ut vis – die Lesart des Kardinals

Gut, dass drei Bischöfe in NRW wie auch Stadtdechant Kleine deutlich gemacht haben, dass sie diesen Irrsinn nicht mittragen. Bis Herr Woelki den schon lange überfälligen Rücktritt von seinem Kardinals- und Bischofsamt vollzieht, sollten wir ihm den Gehorsam und die Kooperation aufkündigen. Sie mögen subjektiv glauben, Herr Woelki, irgendeiner hehren Sache zu dienen. De facto machen sie aus dem Christentum eine Lachnummer.

Ceterum censeo Woelkium esse retractandum…* (Im übrigen meine ich, dass Woelki zurücktreten muss.)

Ein infames russisches Propaganda-Filmchen

Mit einem gewissen Geschick und realisiert durch russische Schauspieler und Schauspielerinnen* appelliert dieser Film an eine, wenn nicht die große Sorge vieler Deutscher: Die Angst um das eigene Portemonnaie. Sicher gibt es im rot-braunen Brei von AfD und Links-Partei nicht wenige Leute, bei denen dieser Film verfängt. Übrigens der Sumpf, in dem Frau Russenknecht im Trüben fischen möchte.

Alle anderen wissen hingegen: Bewahrung von Freiheit und Verteidigung der Unverletzlichkeit von Grenzen im Nachkriegseuropa gibt es eben nicht zum Null-Tarif. Das ist schon alles…

Sich auf inhaltlicher Ebene mit diesem Film zu beschäftigen (blonde Deutsche, eine blonde deutsche Offizierin…) tut diesem Film zu viel Ehre an. Eine Sache ist allerdings infam: Selensky, mit jüdischem Hintergrund, wird mit dem Titel Heil Selensky ausgerechnet mit dem Mann in einen Topf geworfen, der für den millionenfachen Mord an Juden hauptverantwortlich ist. Was soll aber aber auch anderes als Infamie von staatlichen russischen Stellen erwarten…

*Die Süddeutsche und die NZZ berichteten.

Wolfszeit – Nachkriegsgeschichte neu erzählt

Mein Vater, von mir eher düster und angestrengt erinnert, bekam strahlende Augen, wenn er davon erzählte, wie in den ersten Nachkriegsjahren im Westerwald neue Lebensfreude zelebriert wurde. Die entstand z.B rund um den in die Tasten des Klaviers hauenden Ferdi Brück (Exil-Kölner!). Wahrscheinlich wurde dazu auch ordentlich gepichelt. Mein Vater konnte zu dieser Zeit darauf zurückblicken, dass er, kurz bevor der Kessel in Stalingrad sich schloss, den rettenden Granatsplitter empfing und ausgeflogen wurde. Auch seine Freundin und seine spätere Frau mag er vor Augen gehabt haben, die ihn im Lazarett als Krankenschwester wieder „aufmöbelte”. Von solcher Art sind wohl viele Geschichten, die aus den Jahren 1945 bis 1949 erzählt werden können. Wie spannend und erhellend sie auf überindividueller Basis erzählt werden können, macht Harald Jähners Wolfszeit deutlich.

Harald Jähner liefert auf reicher Faktenbasis einen breiten Soundtrack, wie sich ein Querschnitt der Menschen in Deutschland in dieser Kernzeit des kollektiven Resets und Großexperiments neu einrichtete. Er wertet vornehmlich Literatur, aber auch Zeitungsberichte und einschlägige Monographien aus. Ein Subjekt, das eine immer noch primär national verstandene Geschichtsschreibung voraussetzt, existierte zu dieser Zeit gerade nicht. 75 Millionen Menschen auf dem Gebiet der vier Besatzungszonen unter Führungsaufsicht, aber im Alltag erst mal damit beschäftigt, sich selbst, ihre Beziehungen und das Überleben zu organisieren.

Die Ausgangslage war dramatisch, wie Jähner deutlich macht:

Im Sommer 1945 lebten in den vier Besatzungszonen ungefähr 75 Millionen Menschen. Von ihnen waren weit mehr als die Hälfte nicht dort, wo sie hingehörten oder hinwollten. Der Krieg hatte als gewaltige Mobilisierungs-, Vertreibungs- und Verschleppungsmaschine gewirkt. Wer überlebt hatte, den hatte sie irgendwo ausgespien, weit weg von dem, was einmal eine Zuhause war. (61)

Dass gerade in der absoluten Reduktion auf das Wesentliche und die blanke Notdurft (vergleiche Günter Eichs Inventur, das Jähner zitiert und unten zu finden ist) ein Schlüssel zu einem großen Empfinden von Freiheit und wiederentdeckter Lebenslust enthalten war, ist aus heutiger Sicht nur schwer nachvollziehbar. Jähner zitiert aus dem Jahr 1952 einen Text von Kurt Kusenberg mit dem bezeichnenden Titel „Nichts ist selbstverständlich. Lob der Elendszeit”, der sogar eine geheime Sehnsucht nach dieser Nullzeit erkennen lässt. Das Gröbste mit zwei Hungerwintern 1946 und 1947 mit vielen Toten lag nur wenige Monate zurück!

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Denkmal für Armenier-Genozid erhält Fürsprecherin*

Mit Henriette Reker erhält das bislang Jahr um Jahr wieder abgebaute Denkmal zur Erinnerung an den im Gebiet der heutigen Türkei verübten Genozid eine prominente Fürsprecherin.  (KStA 10./11.6.23) Es wird sich erweisen, ob die Initiative „Völkermord erinnern“, die Stadt Köln und die Kräfte der Zivilgesellschaft sich gegen die Pressionen von Ditib, Grauen Wölfen und „Initiativ Türk“ durchsetzen können und diesem Denkmal einen dauerhaften Platz sichern.

Für Hitler war dieser Genozid an 1,1 bis 1,4 Millionen christlichen Armeniern die Blaupause, um den Genozid an den europäischen Juden voranzutreiben. Sein Kalkül: Wenn ein Genozid dermaßen unbeachtet bleibt von weiten Teilen der Welt, wird eine Ermordung der Juden ebensowenig Aufmerksamkeit verursachen. Deutsche Mitverantwortung für ein Gedenken an diesen Genozid entsteht auch aus der Situation im 1. Weltkrieg: Das Deutsche Reich und das Osmanische Reich waren Bündnispartner. Obwohl sich der Völkermord im „Hinterhof“ dieser Bündnispartner vollzog, opponierten nur wenige Deutsche wie Johannes Lepsius und Armin T. Wegner gegen dieses Morden.

Gegen alle Versuche, den historisch gut belegten Völkermord schlankweg zu leugnen, stehen erfreulicher Weise auch einige wenige türkischstämmige Deutsche wie Cem Özdemir.

Links:
Initiative Völkermord erinnern
Dokumentation Aghet auf facebook
Franz Werfel, Die vierzig Tage des Musa Dagh (Verarbeitung des Genozids in Romanform)
Armin T. Wegner, Die Austreibung des armenischen Volkes in die Wüste (Wallstein-Verlag)

*Ich bin in der Vergangenheit nicht mit allen Entscheidungen von Frau Reker einig gewesen.

Keine Feier ohne Meier…äh…Schröder!

Muss einen noch irgendetwas wundern, was dieser Gerhard Schröder treibt?? Nachdem er am 9.5. dem Kriegsentfessler Putin seine Honeurs gemacht hat, war jetzt der Autokrat und Diktator Erdogan am Zuge. Schröder hat dort mit seiner augenblicklichen Perle dessen Sieg mitgefeiert.

Wann sind Kim Jong-un (die Perle könnte übersetzen!) oder Xi Jinping dran? Der Mann war nicht immer so unterbelichtet (Hartz IV, Abstinenz vom Irak-Krieg). Die letzten 20 Jahre aber sind verstörend und rufen eine SPD auf den Plan, sich von diesem Mann zu trennen. Und zwar jetzt.

Fünf weitere Jahre mit dem Schnäuzer

Den Schnäuzer haben wir also 5 weitere Jahre an der Backe. Eine galoppierende Inflation, starke staatliche Überschuldung, dramatischer Rückgang der Lebensqualität der meisten Türkinnen und Türken, eine desorganisierte und viel zu spät kommende Rettungsaktion nach dem letzten großen Erdbeben im Februar – all’ das hat Erdogan offenbar kaum geschadet. Allerdings fanden die Parlamentswahlen unter Bedingungen statt, die kaum das Attribut „demokratisch” verdienten. Erdogan war z.B. auf 31 Fernsehsendern ständig präsent, sein Herausforderer Kilicdaroglu durfte nur in einem Fernsehsender auftreten. Dass der populäre Bürgermeister von Istanbul Imamoglu aus fadenscheinigen Gründen von der Bewerbung zu den Wahlen ausgeschlossen wurde, war ein weiterer Baustein für Erdogans Erfolg bei den Wahlen vor einer Woche.

Was mich besonders befremdet, ist die hohe Zustimmung zu Erdogan in Deutschland. In vielen Städten hat er über 60 % der Stimmen der in Konsulaten erfassten Stimmen erhalten. Was läuft schief, wenn sich Menschen, die trotz der freien Berichterstattung hier Erdogan wie eine Vaterfigur bejahen und wählen? Eine Antwort habe ich bei Ruud Koopmans, Das verfallene Haus des Islam gefunden. In seinem mit Statistiken gespickten Buch führt er aus, dass hohe Kinderzahl in den türkischen Familien, Orientierung auf die eigene Herkunftsgruppe, schlechtere Sprachkenntnisse im Vergleich zu anderen Migrantengruppen ein Wechselspiel von schlechterem Selbstwertgefühl, schlechteren Bildungsabschlüssen und mangeldem beruflichen Erfolg nach sich ziehen. Er schreibt:

Im Einwanderungskontext behindern außerdem die religiösen Regeln des Islam (…) den Kontakt zu Nichtmuslimen, zum Beispiel weil gemischtgeschlechtliche Aktivitäten vermieden oder Ehen mit Nichtmuslimen abgelehnt werden. Der Mangel an Freundschaften und familiären Bindungen zu Mitgliedern der Aufnahmegesellschaft wirkt sich sehr negativ auf die Arbeitsmarkt- und Bildungschancen der Muslime aus. Dies betrifft auch den Spracherwerb, sowohl für erwachsene Migranten als auch für ihre Kinder. Wer die Sprache nicht gut beherrscht, hat es schwerer, einen Job zu finden, und Kinder, die in der Schule zum ersten Mal mit der Landessprache in Berührung kommen, können ihre Bildungsnachteile oft nie mehr ausgleichen. So ergibt sich ein intergenerationeller Teufelskreis von soziokultureller Segregation und sozioökonomischer Benachteiligung, der dazu führt, dass die soziale Mobilität von Muslimen hinter der anderer Einwanderergruppen zurückbleibt. [ebd., S.209]

Was Koopmans schreibt fand ich vielfach in meiner Arbeit als Hauptschullehrer in Köln bestätigt.

Dass dies nicht auf jede muslimische Community zutreffen muss, zeigt allerdings ein Blick auf die aus dem Iran stammenden Menschen. Nicht von ungefähr wurde der zu ihr gehörende Schriftsteller Navid Kermani auch schon mal als Kandidat für das Bundespräsidenten-Amt gehandelt. Die allermeisten sind gut integriert, nicht zuletzt weil sie sehr bildungsoriertiert sind. Stellen wir uns vor, eine Figur aus dem Iran, die Erdogan entspräche, dürfte hier in Deutschland auch von Exil-Iranerinnen und -Iranern gewählt werden. Ich würde eine Flasche Wein wetten, dass ein solcher Kandidat maximal 5 Prozent der Stimmen bekäme. Das sehe ich offenbar nicht alleine so, wie folgende Zuschrift im Netz zeigt:

Es ist schade, dass Menschen wie Ugur Sahin und Özlem Türeci von Biontech Ausnahmen für gelungene Bildungsbiographien Türkischstämmiger in Deutschland geblieben sind.

Study war no more – hoffentlich irgendwann

Im heimischen Plattenschrank gab es einige Single-Platten (gelbe Hülle, Fono-Ring) mit dem Titel Negro Spirituals – Das hieß damals so… Eine der Platten enthielt das Spiritual-Stück Study war no more. Eine immer noch hin- und mitreißende Idee, dass sich die Menschen nicht mehr die Köpfe einschlagen mögen. Nicht zuletzt inspiriert durch Bibelverse wie

Sie werden ihre Schwerter zu Pflugscharen und ihre Spieße zu Sicheln machen. Es wird kein Volk wider das andere das Schwert erheben, und sie werden hinfort nicht mehr lernen, Krieg zu führen. [Mi 4,3]

Seit dem 24.2.2022 sollte aber klar sein, dass ein voll entfalteter Aggressionskrieg gegen die Ukraine kein dezentes Wegschauen zulässt. Wer sich grundsätzlich über diesen Krieg, aber auch die Widerstandsbewegung im Iran #frau – leben – freiheit informieren möchte, ist beim Institute for the Study of War gut aufgehoben. Sorgfältig recherchierte Nachrichten und Bewertungen mit einem umfangreichen Anmerkungsapparat. Auch für diese Einrichtung sind Spenden sehr sinnvoll. Wer sich mit dem Englisch der Seiten schwer tut, installiert ein Übersetzungs-Plugin. Für Firefox leistet das hervorragende Dienste.

Ich vermute, dass ich Zeiten, in denen ein solches Institut nichts mehr zu berichten hat, nicht mehr erleben werde. Den Horizont, für kriegsarme oder sogar kriegslose Zeiten einzutreten, sollten wir nicht aufgeben.

Gleich um gleich gesellt sich gern

Als wäre es von irgendwelchen bösen Menschen bestellt, trafen sich auf Einladung des russischen Botschafters Egon Krenz (SED, kurzzeitig für den Exekutor der “chinesischen Lösung” gehandelt), Gerhard Schröder (immer noch SPD), Klaus Ernst (Linkspartei) und Alexander Gauland und Tino Chrupalla (AfD).*

Sollten alle fünf im Olymp der spitting images verewigt werden, ist meine Meinung. Und SPD? Immer noch keinen Anlass gefunden, Schröder aus einer Partei mit einer langen demokratischen Tradition rauszuschmeißen?

*Quelle: https://www.berliner-zeitung.de/wirtschaft-verantwortung/jahrestag-des-sieges-ueber-die-nazis-empfang-in-der-russischen-botschaft-li.346797