Neues von der Trumpfbacke

Schauergestalten dieser und der anderen Sorte

Es muss sich ungemütlich anfühlen, wenn der Herr so rumschreit: Großbuchstaben in Emails oder Twitter-Nachrichten sind bekanntlich als Schreien zu werten. Der erste Mitarbeiter Trumps aus seinem Kampagnenstab ist gestern mit Monafort festgesetzt worden. Außerdem wurden dessen Mitarbeiter Paul Gates unter Hausarrest gestellt und schon Anfang Oktober bekannte George Papadopoulos, ebenfalls aus Trumps Wahlkampfteam, dass er das FBI bei Vernehmungen belogen habe und dass er „proactive“ mit Sonderermittler Mueller kooperieren wolle.

Neues von der Trumpfbacke weiterlesen

500 Jahre Luther-Thesen #1

Wolf Biermann hat Öffentliches und Privates mal so aufeinander bezogen: Da, wo Familienalbum und Geschichtsbuch sich überschneiden,  wird Geschichte spannend. Wende ich das auf mich an, fällt mir zu meinen evangelischen Anteilen ein, dass meine Großmutter mütterlicherseits aus Ostpreußen kommend ihrem katholischen Mann zuliebe konvertiert ist. Meine eigene Mutter, an erster Stelle Vermittlerin meiner christlichen Überzeugungen, hat sie als besonders fromme Frau beschrieben. Sie hatte dann auch über Jahre überhaupt kein Problem, in einem evangelischen Kirchenchor zu singen, dem sie (und der ihr) bis weit ins 7. Lebensjahrzehnt die Treue gehalten hat.

500 Jahre Luther-Thesen #1 weiterlesen

1. Krätzscher-Fest in Köln: Sakkokolonia – einfach klasse…

Passt eigentlich nur bedingt zusammen, war mein erster Eindruck mit dem Flyer in der Hand: Eine Kleinkunst wie das kölner Krätzscher (kurze Stehgreif-Lieder zu alltäglichen Themen wie sie unter anderem von Philipp Oebel oder Gerd Köster/Frank Hocker gesungen werden) und dazu ein ganzes Fest, das dann vielleicht doch als Bühne und Präsentationsform zu groß und zu herausgehoben sein könnte. Letztlich erwies es sich aber, dass vor allen Dingen die Personen und Inhalte zählen.

1. Krätzscher-Fest in Köln: Sakkokolonia – einfach klasse… weiterlesen

Lob der AppleScript-Sprache oder Maßnahmen gegen Spammail und Betrüger

Eigentlich schätze ich mich als eher friedlich gesinnten Zeitgenossen ein. Manchmal reicht es aber selbst mir, wenn ich mit Dingen belämmert werde (Spam-Mail) oder jemand mich mit einer pseudo-juristischen Mail betrügen möchte.

Im ersten Fall habe ich zumindest zeitweise erreicht, dass ich nicht mehr von einer Janet mit esoterischen Sprüchen, die täglich eintrafen, belämmert wurde. Dazu reichte ein AppleScript, das wirklich sehr viele Mails an den Ausgangspunkt der esoterischen Mails sendete, gewürzt mit einem 1-Megabyte-Dateianhang.

Ein komplizierterer Fall liegt bei einem New Yorker Email-Versender vor, der natürlich für reichlich Geld (75 $ bis 199 $) eine angeblich fehlende Domain-Registrierung nachholen will und mir dieses Geld in Rechnung stellt. Leider ist die versendende Email-Adresse technisch so verdreht, dass mein Script versagt. Doof!

Ist da draußen jemand, dem ich die Droh-Mail als reine Textdatei schicken kann, damit ich mein Script-Schwert wieder scharf bekomme? Eine weitere Frage wäre, ob ich als stinknormaler User aus einer IP-Adresse den Absender ermitteln kann?

Alle Hilfsangebote sehr willkommen.

Calliope soll Mädchen zum Programmieren bezirzen

Etwas vergröbernd: Die GMD, bei der ich zwischen 1987 und 1995 arbeiten konnte, war in mancher Hinsicht dann doch etwas zu gemütlich und behäbig, um an der Spitze der internationalen Informatik mithalten zu können. Von daher war die Aufteilung der Großstruktur in eine Anzahl von Einzelinstitute, die der Fraunhofer-Gesellschaft zugeordnet wurden, sicher ein Schritt nach vorne und zu größerer Bedeutung der dort geleisteten Forschungsarbeit.

Calliope soll Mädchen zum Programmieren bezirzen weiterlesen

Silence – Die Vorlage zu Scorseses Film


An einem Tag, an dem ein junger Familienvater zu Grabe getragen wurde, der vor Jahren schon seine Frau durch Suizid verloren hat, stellt sich die Frage nach dem liebenden und/oder allmächtigen Gott ganz ohne akademisches Gehampel. Schon Büchner hatte bei der Frage nach der Vereinbarkeit von Gottes Liebe und Allmacht im Danton vom Fels des Atheismus gesprochen. Gerade wer Christ ist, kann diese Frage nicht beiseite schieben. Scorsese muss von dieser Frage ähnlich berührt worden sein, ging er doch immerhin fast 30 Jahre mit Shusaku Endos Roman Schweigen schwanger, bevor er diesen verfilmen konnte. Der Romantitel bezieht sich im übrigen unmittelbar auf den Umgang Gottes mit dem Leid: Gibt es noch eine andere  wahrnehmbare Reaktion Gottes darauf als eben dieses Schweigen.

Silence – Die Vorlage zu Scorseses Film weiterlesen

Berlin ehrt Weizenbaum mit Institutsgründung

Joseph Weizenbaum, 2008 verstorben, deutsch-amerikanischer Informatiker mit jüdischem Hintergrund wird von der Berliner Senatsverwaltung dadurch geehrt, dass das neue Internet-Institut in der Hardenbergstraße, um dessen Ansiedlung verschiedene Bundesländer konkurriert hatten, seinen Namen erhält.

Weizenbaum erlebte einen Wendepunkt in seiner Informatikerkarriere, als er die völlig naive Rezeption seines Eliza-Programms – ein Simulator, aber eben auch nicht mehr für Gesprächstherapie – bei Menschen in seiner Umgebung registrierte. Weizenbaum lebte seit 1996 überwiegend wieder in Berlin, von wo seine Familie 1935 noch rechtzeitig geflohen war. Sein Hauptwerk Macht der Computer und Ohnmacht der Vernunft ist immer noch ein wichtiges Werk für eine kritische Einordnung der Informatik und die Folgen einer ungebremsten Computerisierung aller Lebensräume.

Zu diesen Themen-Bündeln soll geforscht werden: Arbeit und Innovation, Verträge und Verantwortung auf digitalen Märkten, Governance und Normsetzung, Technikwandel, digitale Bildung sowie Partizipation und Öffentlichkeit.

Das Joe-Weizenbaum-Institut wird in den nächsten 5 Jahren mit Landes- und Bundesmitteln in Höhe von 55 Millionen Euro gefördert. Mit im Boot des Instituts sitzen die Freie Universität Berlin, die Humboldt-Universität, die Universität der Künste Berlin, die TU Berlin, das Fraunhofer-Institut für Offene Kommunikationssysteme und die Universität Potsdam.

„Der Typ ist da” – Ortheil stellt neues Buch in der Kulturkirche vor

Hanns-Josef Ortheil – seit seiner Entdeckung des Lebens hier im Haushalt gerne gelesen – legt mit seiner neuesten Erzählung ein Buch vor, dass den Bezug zu Köln deutlich ausspricht. Ausgangspunkt ist eine unvermutete Begegnung vor der Haustür: Mia, Studentin der Kunstgeschichte im medialen Kontext, trifft bei der Rückkehr auf Matteo, eine Zufallsbekanntschaft aus Venedig. Erst nachdem sie den Zettel von ihm gereicht bekommt, auf dem sie selbst ihre Adresse hinterlassen hat, wird ihr klar, dass ihre unverbindlich gemeinte Besuchsaufforderung beim Wort genommen wurde. Obwohl die drei Frauen der WG – zu dieser gehören noch Xenia, die Café-Betreiberin, und Lisa, die Buchhändlerin – vereinbart haben, keine Männer in der Wohnung übernachten zu lassen, nimmt Mia Matteo mit nach oben.

„Der Typ ist da” – Ortheil stellt neues Buch in der Kulturkirche vor weiterlesen

Brandon Mountain – tema con variazioni


Eigentlich sollte es in diesen Sommerferien der Carrauntoohil sein (immerhin Irlands höchster Berg). Bis auf eine Art Machbarkeitsstudie, die uns bis in die Nähe der Devil’s Ladder und des anschließenden Bergkegels führte, der doch beachtlich nach Skisprungschanze aussieht, wurde nichts daraus.

Dafür musste der Hausberg Brandon Mountain drei mal dran glauben: Den Anstieg vom Brandon Creek kann man bekanntlich bei fast jedem Wetter machen, da er engmaschig mit Wegzeichen markiert ist. Einmal war das Wetter dann glücklicherweise so, dass auch wieder ein Abstieg über Faha Ridge Richtung Cloghane möglich war. (Flimm-Fans hätten sich über die Nebenschwaden, die über das ehemalige Gletschertal zogen, sicher sehr gefreut.) Beim dritten Mal war dann tatsächlich etwas Neues möglich:

Brandon Mountain – tema con variazioni weiterlesen