Sonos- und Synology-System fehlerfrei verbinden

Beim Neueinrichten eines Sonos-Systems (für weniger mit Technik Vertraute: ein Musiksystem, das nicht nur Internet-Radio auf elegante Art zugänglich macht, sondern das ebenso ein digitalisiertes CD-Archiv gut einbindet) bin ich über einen Fehler gestolpert, an dessen Behebung ich einige Stunden Lebenszeit völlig sinnfrei verloren habe. Deswegen hier mein Hinweis zum Sonos-Systemfehler 900 (SONOS Fehler 900 oder Zugang verweigert). Dieser Fehler tritt reproduzierbar auf, wenn eine Musik-Bibliothek – in meinem Fall eine auf einem Synology ds217-System – mit ihrem Pfadnamen in eine Sonos-App eingebunden werden soll.

Die Lösung: Sonos setzt hier offenbar auf ein älteres (veraltetes?) Protokoll SMB1*. Wenn dies in der Systemsteuerung > Dateidienste > Erweiterte Einstellungen nicht wie im Screenshot eingestellt ist, wird das nichts mit dem Einbinden der Musik-Bibliothek. (Ich weiß übrigens nicht, ob sich das nur auf Synology-Systeme bezieht, oder ob auch andere NAS-Systeme betroffen sind.)

Mögt ihr ohne viel Suchen zu diesem Hinweis gelangen und nicht unnütz Zeit verlieren.

*SMB steht übrigens für Server-Message-Block-Protokoll.

Stimmung ist „bombig” bei Frau Schwarzer*

…und Danke, dass Sie aus Ihrem Herzen keine Mördergrube gemacht haben. Ukrainerinnen und Ukrainer werden an Sie denken…

*so Frau Schwarzer in einer Befragung durch Fabian Laasch: „Alice #Schwarzer zu Fabian #Ko…“ – Mastodon.green am 25.2.23

Roger Waters – begabter Musiker, politischer Spinner

Gerade während der Corona-Zeit habe ich immer mal wieder gerne via youtube Stücke von Roger Waters gehört. Zum Beispiel das Stück „Mother“. Leider ist Waters aber ein beinharter Vertreter von Boycott, Divestment and Sanctions (BDS), die sich völlig einseitig gegen Israel und seine Politik wenden. Auch ich kritisiere Netanyahus Politik der Legalisierung von illegalen Siedlungen im West-Jordangebiet. Jede und jeder, dem eine friedliche Lösung für Palästinenser und Israelis am Herzen liegt, sollte sich aber vom BDS-Ansatz distanzieren. Große Teile dieser Bewegung leugnen ein Existenzrecht Israels.

Am 9.5.23 tritt nun Waters hier in Köln in der Lanxess-Arena auf. Versuche, dieses Konzert zu verhindern, liefen leider ins Leere. Sprecht deswegen Leute an, die dort hingehen wollen und überzeugt sie, dieses Konzert nicht zu besuchen. Waters hat sich übrigens bei Konzerten nicht entblödet, ein Plastikschwein mit einer Abbildung des David-Sterns darauf durch die Halle fliegen zu lassen. Deutlicher kann man seinen Anti-Semitismus nicht sichtbar machen.

China Schurkenstaat?

Im Moment verdichten sich die Anzeichen, dass Russland aus China Drohnen im Angriffskrieg auf die Ukraine beziehen möchte. Es gäbe auch sonst einige Gründe, Produkte aus China zu meiden. Ich denke hier an die Menschenrechtssituation, speziell auch die der Uiguren, und die Unterdrückungsmaßnahmen in Hongkong. Ich könnte auch die aggressive Militärpolitik gegenüber Taiwan nennen. Ich empfehle daher allen, sich mit Käufen chinesischer Produkte zurückzuhalten. Wenn es zu der Drohnenlieferung kommt, sollten die Produkte oder Dienstleistungen möglichst umfassend und konsequent boykottiert werden.

Dies sind Produkte mit chinesischem Ursprung (nehme gerne Hinweise auf weitere Produkte, die ich übersehen habe, entgegen):

• Handy-Hersteller: Motorola Mobile (z.B. Motorola W220), Huawei, Xiaomi, Oppo, Vivo, Oneplus
• Netzwerktechnik: tp-link mit Überwachungskameras & Routern
• Sportausrüstung: Nike Joggingschuhe
• Computer: Lenovo
• Haushaltsgeräte: Haier, Midea, Sanyo (Haushaltsgeräte, Toshiba (Haushaltsgeräte) 
• TV & Bildschirme : Hisense, TCL, MI
• Drohnen: DJI
• Autos: Aiways, BYD, NIO, Lynk & Co, Maxus, MG Roewe, Ora, Wey, Geely (auch als Eigentümer von Volvo)
• Software-Produkte & Produktionsfirmen: TikTok, Wanda

ein scheißstaat ist ein scheißstaat ist ein scheißstaat*

Noch im Ohr, wie Putin in seiner Rede vom 30.9.2022 allen Ernstes diesen Satz aussprach? «Unsere Werte sind Nächstenliebe, Barmherzigkeit und Mitleid.« Diese hehren Begriffe standen nicht allein. In Putins Rede kamen auch diese Hochwertbegriffe vor: „Kultur” (8 Nennungen), „Freiheit” oder „frei” (insgesamt 28), „Recht” (24), „Wert” (6) und „Zivilisation” (2). Selbstverständlich alles für Russland reklamiert. Evangelischer Kirchentag? Weit gefehlt, Putin in der Feier der widerrechtlichen und verbrecherischen Aneignung von vier Gebietschaften der Ukraine. Messen wir Herrn Putin nun doch mal an solchen Standards von Zivilisation und Kultur! Neben Versorgung mit Nahrungsmitteln steht eine weitere elementare Leistung eines Gemeinwesens auf dem Prüfstand: Kann ein Staat die Stoffwechselendprodukte, vulgo „Scheiße”, auf angemessene Weise behandeln…

Nun – zusammengefasst – ergibt sich für Russland ein verdammt trübes Bild: Selbst laut des russischen (!) Staatlichem Statistikamts Rosstat verfügten 2018 mehr als 20 Prozent der russischen Haushalte über keinen Zugang zur zentralen Kanalisation. Water Aid, eine überstaatliche weltweite Organisation, befand, dass in vielen Städten immer noch „free defecation” praktiziert wird. Prost Mahlzeit, sage ich da nur. Auf dem Land stellt sich das Problem noch gravierender dar: Für 65,5 Prozent der Bewohner gibt es nur Sickergruben, 18 Prozent besitzen gar keine Toiletten oder Aborte. Zu solchen Zuständen passt ein gängiger Witz vom „Sibirischen Wanderklo“, das aus zwei Stöcken besteht.

Ist es unter diesen Umständen nicht geradezu tollkühn, Herr Putin, dermaßen vollmundig Kultur für sich in Anspruch zu nehmen? Lassen Sie es gut sein mit der „Spezialoperation”, Vladimirovitsch! Konzentrieren Sie sich lieber darauf, ein Abwassersystem auf der Höhe der Neuzeit in Ihrem Land flächendeckend zu etablieren. Die Hardware ist ja vorhanden, wie das Anlegen großer Systeme von Befestigungsgräben im Gebiet von Donezk zeigt. Also statt Befestigungsgräben lieber Gräben für eine Kanalisation in jedem Dorf und in jeder Stadt ziehen.

Konversion ist möglich, Herr Putin!

Wäre das keine wirklich menschenfreundliche Alternative? Das würde sich auch bei allen Russinnen und Russen bezahlt machen, die schon jahrzehntelang in vollgepissten Komunnalka-Klos ihr Geschäft verrichten mussten.

*frei nach Gertrude Stein

gemeinsam #besserweiter

Ein paar Menschen gibt es offensichtlich in diesem Land, die immer mal wieder gute Ideen aushecken. Zu diesen Ideen gehörte für mich das BesserWeiter-Ticket, das die DB und andere Verkehrsbetriebe vom 13.9. bis zum 26.9.21 anboten. Mit Hilfe dieses Tickets war es möglich, in ganz Deutschland mit (fast) allen Verkehrsmitteln kostenlos rumzufahren. Ausgenommen waren ICEs und andere überregionale Züge. Voraussetzung für das Ticket: Ein Abo bei einem örtlichen Verkehrsbetrieb.

Mich hat diese Möglichkeit dazu inspiriert, das Main-Tal surfend zu erkunden. Sehr nett, Fotos hier. Meine Bereitschaft, das eigene Auto abzuschaffen, steigt kontinuierlich. Getränkekästen lassen sich auch anders heranschaffen.

Noch ein paar Wünsche für die Zukunft: bitte mehr Transparenz, in welchen Streckenabschnitten z.B. bei der Mittelrheinbahn das Ticket nicht gilt. Mehr Publicity für solch ein Ticket: Wir alle wollen doch den Individualverkehr vermindern.

Ines Geipel – Umkämpfte Zone. Mein Bruder, der Osten und der Hass

Was richten 1 3/4 deutsche Diktaturen in den Köpfen der ihnen Unterworfenen an? Wie wirken sich solche über Jahrzehnte und Generationen anhaltenden Repressionserfahrungen vor allen Dingen auf das Binnenklima in den Familien aus? Das könnte man als Ausgangsfragen für Geipels Buch Umkämpfte Zone formulieren.

Zur Frage wird dies mit kaum abweisbarer Dringlichkeit, als ihr der nahestehende Bruder plötzlich stirbt. Mit diesem Tod fällt noch einmal ein Licht auf die mal offen brutalen, mal subtilen Unterdrückungsmechanismen, die dieser mit der Autorin geteilt hat. Von dieser Binnenperspektive geht dann auch ihr Blick auf das größere gesellschaftliche Umfeld. Wie hängen DDR und nachfolgende Bundesrepublik-Geschichte mit der Geipel’schen Familiengeschichte zusammen?

Ein erster Blick Geipels gilt dem Gründungsmythos der DDR, oft mit dem Namen Buchenwald verknüpft. Der mit Buchenwald glorifizierte Anti-Faschismus war alles in allem – so Geipel – ein Betrug. Dies wird deutlich, wenn den im KZ Buchenwald umgebrachten 56.000 Häftlinge der mit 72 verschwindend geringe Anteil getöteter deutscher Kommunisten gegenüber gestellt wird. Das kommunistisch dominierte Kapo-System – so führt Geipel aus – konnte eben dafür sorgen, wer die gefährlichen Funktionen und wer die vor direkter Gewalterfahrung deutlich besser geschützten Verwaltungsposten übernehmen durfte. Dass hierbei die kommunistische Parallel-Lagerleitung ebenfalls Verbrechen beging, war doppelt bedeutsam. Das offizielle DDR-Narrativ nach dem Krieg musste dies um jeden Preis leugnen. Andererseits waren diese Vorfälle aber auch so gut dokumentiert, dass sie im Tauziehen zwischen den Ulbricht-Pieck-Rückkehrern aus Moskau und den zahlenmäßig deutlich überlegenen, in Deutschland verbliebenen Kommunisten als Druckmittel verwendet wurden. Wer hier aus politischer Überzeugung zu widersprechen drohte, konnte gewiss sein, mit alten Taten an’s Messer geliefert zu werden.
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Vom Achtsamkeitsgeschwurbel

Es geht ein Ruf wie Donnerhall. Nun Donnerhall?? Da sei Gott vor. Sagen wir besser: Es geht ein Ruf mit unablässigem Gesäusel: Sei achtsam, Achtsamkeit, ACHTSAMKEIT herrgottsakramentnochmal. Keine Minute ohne Achtsamkeit, achtsam hier, achtsam dort. Zeitung lesen und Brötchen essen?? Igitt, wie unachtsam ist das denn! Du nimmst ja das Weizenkorn und alle anderen Zutaten im Brötchen nicht wahr und ernst. Hinter allem ein Ruf zu Single-Tasking, eins hinter dem anderen. Multitasking ist für die Dumpfbacken und grobschlächtige wie grobstoffliche Zeitgenossen. Auch Anerkennung für das gegenwärtig Vorhandene und Respekt vor aller Kreatur werden mit dem Begriff Achtsamkeit eingefordert. An dieser Stelle lässt sich allerdings kaum widersprechen.

Aber hier komme ich nicht mit: Die Verbissenheit und der kuhäugige Blick, mit dem die Forderung nach Achtsamkeit in die Welt kommt, atmet viel vom Geist einer Ersatzreligion. Ich gebe zu: Ich habe schon – im hohen Maße unachtsam – Mücken erschlagen, bei zuvielen Fruchtfliegen den Staubsauger angeschmissen und Silberfische gemeuchelt.

Auf Normalmaß geschrumpft ist ja der Forderung nach Aufmerksamkeit (engl. mindfulness) für andere und für sich durchaus Sympathie entgegen zu bringen. Wir sind ja tatsächlich in vielem unseren Lebensumständen entfremdet, zünden uns die Hütte, die uns Wohnung sein soll, gerade über dem eigenen Kopf an.
Also Aufmerksamkeit, meinetwegen auch in den kleinen, scheinbar unwichtigen Kleinigkeiten des Alltags und erst recht in den leider globalen Fragen. Auch dem eigenen Körper mehr Aufmerksamkeit entgegen zu bringen, hätte mich vor der ein oder anderen Torheit bewahren können. Aber bitte nicht diese stilisierte, imperative und in Ideologie umschlagende Achtsamkeit, manchmal mit hysterischem Falsett vorgetragen und häufig mit moralischem Schiefblick eingefordert. Grrrrh!

Eine gute Kritik des Begriffs mindfulness von Ronald Purser fand ich übrigens hier.

Der digitale Enkeltrick

Ungefähr einmal pro Woche, manchmal aber auch mehrere Tage lang in rascherer Abfolge, erhalten wir Anrufe des Typs Hello, this is xy from Microsoft…. An dieser Stelle haben die verehrten Damen und Herren dann allerdings unsere Geduld genug strapaziert und wir legen auf.

Was wollen diese Menschen? Eine Freundin von uns war entgegen kommender und hat sich auf diesen Dialog eingelassen. Bevor die Täter allerdings dann Schadsoftware (Ransomware) – quasi unter Aufsicht und mit Zustimmung der Freundin – auf dem Rechner plazieren konnten, war zum Glück die Tochter der Familie präsent. Die Internetverbindung wurde noch rechtzeitig gekappt, bevor Schlimmeres passieren konnte.

Mein Gegenmittel lautet: Ankommende Rufnummer auf die Liste der gesperrten Rufnummern setzen. Das verhindert weitere Anrufe nicht, macht es aber zumindest lästiger für die Kriminellen.

Wie geht ihr / wie gehen Sie mit solchen Anrufen um? Ich bin vermutlich kaum der einzige, der solche Anrufe erhält.

Siehe auch “Mit der „Microsoft-Masche“. Wie Telefonbetrüger Kölner um fast 250.000 Euro bringen”

Gendern Sie schon oder haben Sie sich ästhetischen Geschmack bewahrt?

In der Sache gibt es wenig zu deuteln: Sprache schafft Wirklichkeit. Wenn Frauen in Texten nicht explizit angesprochen werden und unter das in der Regel generische Maskulinum subsummiert werden, drohen sie aus der Wahrnehmung zu verschwinden. Soweit d’accord.

Die Versuche, in Zeitungen und anderen Texten dem etwas entgegen zu setzen, muten aber umständlich, ästhetisch wenig befriedigend (das ließe sich deutlicher formulieren) und von einer neuen Pedanterie besessen an. Dabei ist es fast gleichgültig, ob Frauen mit einem Binnen-I, dem Gendersternchen * oder – besonders hässlich – mit einem Doppelpunkt : einbezogen werden sollen. Sprache sollte nach meiner Vorstellung schlank sein und mit wenig Redundanzen auskommen. Die Täter:innen oder TäterInnen tragen dazu nichts bei. Es bleibt aber nicht bei typographischen Monstern, manchmal muss es auch die Schwänin oder die Gästin sein.

Ganz dankbar bin ich Elke Heidenreich, die sich gerade im Kölner Stadtanzeiger gegen angeblich gendergerechte Sprache eingesetzt hat. Vorschlag zur Güte: Alle 5 Jahre wechseln die generischen Ausdrücke: In den ersten fünf Jahren müssten sich bei dem Wort Ärztinnen auch die männlichen Ärzte mitangesprochen fühlen. Im zweiten Fünf-Jahres-Zeitraum wären bei den Taxifahrern auch die Taxifahrerinnen mitgemeint. Meinetwegen per Empfehlung (nicht: Erlass) durch die Kultusministerien geregelt.

Beispiel aus der taz