Russen in Berlin – nicht alle Russen sind Kriegstreiber

An diesem besonderen Wochenende, an dem sich der brutale Überfall auf die Ukraine zum ersten Mal jährt, habe ich am Freitag (24.2.23) in der Rochus-Kirche hier in Köln-Bickendorf ein bewegendes Konzert mit jungen Musikerinnen und Musikern aus der Ukraine gehört. Die Qualität der musikalischen Beiträge war absolut riesig und spricht dem russischen Hochmut über eine angeblich zweitrangige Ukraine auch auf diesem Gebiet hohn. Ich wünschte, alle Beteiligten könnten bald in eine sichere und unbedrohte Ukraine zurückkehren (falls sie dies wollen). Ich weiß aber auch, dass das zur Zeit ein etwas naiver Traum ist.

Trotzdem ist es wichtig im Kopf zu behalten, dass nicht alle Russinnen und Russen mit den gleichgeschalteten und einer beständigen Gehirnwäsche unterzogenen Bewohnern dieses Staates in einen Topf geworfen werden dürfen. Der Tagesspiegel hat 3 Neu-Berlinnerinen und -Berliner vorgestellt, die den Sprung nach Berlin ins kalte Wasser einem korrumpierenden Leben in Russland vorgezogen haben. Ein anderes, passendes youtube-Video aus dem Sommer füge ich hinzu.

Russen in Berlin: Sasha Andjelo

Russen in Berlin: Natalie Goldman

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Dä Schnäuzer is fott – und braucht auch nicht mehr wieder zu kommen

im Abgang am schönsten…

Ein Gast, so kenne ich das, lädt sich nicht selbst ein und pöbelt auch vorher nicht rum (Deutschland praktiziere Nazi-Methoden hat Erdogan noch im März 2017 getönt). Heute nun hat er – einen Kilometer von hier – die Moschee an der Venloer Straße in Köln eingeweiht, die mal als Wegweiser für einen in die deutsche Gesellschaft integrierten Islam dienen sollte. Diese Vorstellung kann man abhaken, vor allen Dingen weil der Bauherr Ditib in den letzten Jahren durch polarisierende Maßnahmen (Bespitzelung von Gemeindemitgliedern durch Hocas, Aufkündigung der Zusammenarbeit mit Leuten wie Schramma und Reker aus der Kölner Stadtgesellschaft…) auffiel.

Die Stadt zwischen Subbelrather Straße – Innenstadt – Vogelsanger Straße – Gürtel glich heute einer Belagerungszone und selbst die U-Bahn verkehrte teilweise nicht mehr. Diese Einschränkungen sind aber ein Klacks verglichen mit der Unfreiheit, die zum Beispiel die Presse oder die Oppositionsparteien in der Türkei hinnehmen müssen.

Was mich wirklich befremdete war, mit welcher Euphorie die Leute in der Nähe der Moschee standen, um Erdogan zuzujubeln. Ich fühlte mich ein wenig an die messianische Erwartungshaltung erinnert, die auch einem Hitler entgegen gebracht wurde. Dabei steht der Schnäuzer aktuell für eine Inflationsrate von 17 % (die natürlich Deutschtürken hier nur sehr indirekt fühlen)!

Ich wünsche mir, dass der Herr mit dem Schnäuzer bei allem Wohlwollen, was man Zuwanderern gegenüber üben kann, die nächsten 10 Jahre nicht mehr eingeladen wird. Wenn sich Menschen aus der türkischen Community so zu ihm hingezogen fühlen, dass sie seine Abwesenheit nicht verschmerzen, ist es ein leichtes, jeder Zeit in die Türkei zurückzufliegen. Türkischstämmige Kölner, die trotz aller Widerstände an einer Entwicklung einer Zivilgesellschaft in der Türkei arbeiten, besitzen hingegen meine volle Sympathie.