Denkmal für Armenier-Genozid erhält Fürsprecherin*

Mit Henriette Reker erhält das bislang Jahr um Jahr wieder abgebaute Denkmal zur Erinnerung an den im Gebiet der heutigen Türkei verübten Genozid eine prominente Fürsprecherin.  (KStA 10./11.6.23) Es wird sich erweisen, ob die Initiative „Völkermord erinnern“, die Stadt Köln und die Kräfte der Zivilgesellschaft sich gegen die Pressionen von Ditib, Grauen Wölfen und „Initiativ Türk“ durchsetzen können und diesem Denkmal einen dauerhaften Platz sichern.

Für Hitler war dieser Genozid an 1,1 bis 1,4 Millionen christlichen Armeniern die Blaupause, um den Genozid an den europäischen Juden voranzutreiben. Sein Kalkül: Wenn ein Genozid dermaßen unbeachtet bleibt von weiten Teilen der Welt, wird eine Ermordung der Juden ebensowenig Aufmerksamkeit verursachen. Deutsche Mitverantwortung für ein Gedenken an diesen Genozid entsteht auch aus der Situation im 1. Weltkrieg: Das Deutsche Reich und das Osmanische Reich waren Bündnispartner. Obwohl sich der Völkermord im „Hinterhof“ dieser Bündnispartner vollzog, opponierten nur wenige Deutsche wie Johannes Lepsius und Armin T. Wegner gegen dieses Morden.

Gegen alle Versuche, den historisch gut belegten Völkermord schlankweg zu leugnen, stehen erfreulicher Weise auch einige wenige türkischstämmige Deutsche wie Cem Özdemir.

Links:
Initiative Völkermord erinnern
Dokumentation Aghet auf facebook
Franz Werfel, Die vierzig Tage des Musa Dagh (Verarbeitung des Genozids in Romanform)
Armin T. Wegner, Die Austreibung des armenischen Volkes in die Wüste (Wallstein-Verlag)

*Ich bin in der Vergangenheit nicht mit allen Entscheidungen von Frau Reker einig gewesen.