Ein Junge in der Nachbarschaft geht demnächst zur Kommunion. Als er das in der Klasse mitteilt, bekommt er zu hören „Bist du verrückt, die haben Sex mit Kindern”. Leider wohnt diesem Satz einige Wahrheit inne: 3677 Missbrauchsfälle sind 3677 Missbrauchsfälle zu viel. Und auch jetzt scheint der Ernst der Lage bei nicht bei allen Leitungspersonen in der katholischen Kirche gesackt zu sein. Für diese Kirche kann ich mich angesichts dieser Missbrauchsfälle nur heftig schämen. Leute, die wie der Jesuit Klaus Mertes nichts weniger als eine Kopernikanische Wende fordern, sind leider noch immer die Ausnahme. Empörung ist berechtigt, gleichzeitig kann ein Blick auf andere Religionsgemeinschaften und gesellschaftliche Gruppierungen nicht schaden.
Starten wir bei einer großen Religionsmeinschaft, deren Stifter eine seiner Ehefrauen im Alter von 6 Jahren in seinen Haushalt aufnahm, als er selbst 49 war. Die Ehe vollzogen wurde mit dem Mädchen im Alter von 9 oder 10. Für mich hat das nicht nur ein Geschmäckle, sondern schon einen sehr derben Geschmack. Man könnte sagen Olle Kamellen, die Maßstäbe im 6. und 7. Jahrhundert waren andere und könnte zur Tagesordnung übergehen.