Sechs Wochen nach der Wahl – Wie Trump entgegnen…

Ziemlich genau sechs Wochen nach der amerikanischen Präsidentschaftswahl wird es Zeit für ein kleines Resümee.

• Warum schnitten die Demokraten deutlich schlechter ab als erwartet?
Die schlechtere Performance der Demokraten kann auf mehrere Faktoren zurückgeführt werden:
* Wirtschaftliche Unsicherheit: Viele Wähler sahen die Demokraten nicht als die Partei, die effektiv auf wirtschaftliche Sorgen wie Inflation und Arbeitsplätze reagieren konnte.
* Kulturkriege: Themen wie Identitätspolitik, Bildungspolitik und Abtreibung polarisieren die amerikanische Gesellschaft. Die Republikaner nutzen diese Themen gezielt, um ihre Basis zu mobilisieren.
* Schwache Kommunikation: Demokratische Kandidaten hatten Schwierigkeiten, ihre Erfolge, etwa bei der Pandemie-Bekämpfung oder Infrastrukturmaßnahmen, überzeugend zu präsentieren.

• Welche Spaltungen in der amerikanischen Gesellschaft haben zugunsten der Republikaner gewirkt?
* Städtisches versus ländliches Amerika: Republikaner profitieren stark von ländlichen Regionen, die sich oft abgehängt fühlen und der politischen Elite in Washington misstrauen.
* Ethnische Spannungen: Während die Demokraten als Partei für Diversität gelten, gewinnen Republikaner vermehrt Unterstützung von weißen Wählern, die demografische und kulturelle Veränderungen skeptisch betrachten.
* Religion und konservative Werte: Evangelikale Christen und konservative Wähler sehen in den Republikanern den Schutzschild gegen einen wahrgenommenen Werteverfall. Und das bei einem Mann, der grab them by the pussy ausgibt. Vielleicht stimmt da doch was nicht im Oberstübchen…
* Medienlandschaft: Rechte Medien wie Fox News und Online-Netzwerke haben maßgeblich dazu beigetragen, republikanische Narrative zu verbreiten. [Auch wenn die Öffentlich-Rechtlichen Sender manchmal verschlafen und in den Formaten ihrer Berichterstattung wenig innovativ wirken, können wir über eines froh sein. Es gibt landesweit ausstrahlende und wirksame Sender, die einen Mehrteil der Bevölkerung erreichen. Trotz der Hetze à la AfD und BSW über angebliche Fake News und Staatssender.]

• Warum wird ein „Irrlicht“ wie Trump überhaupt gewählt, obwohl viele seinen Lebens- und Politikstil nicht billigen?
* Anti-Establishment-Haltung: Trump wird von vielen als jemand wahrgenommen, der nicht Teil des politischen Establishments ist und „den Sumpf trockenlegt“.
* Charisma und Kommunikation: Trumps direkter Stil, seine oft provokativen Aussagen und sein mediales Geschick schaffen eine Verbindung zu seinen Anhängern, die Authentizität schätzen.
* Populismus und Polarisierung: Trump nutzt gezielt Ängste und Ressentiments, um Wähler zu mobilisieren, selbst wenn diese seinen Stil ablehnen.
* Wirtschaftliche Versprechen: Viele Wähler erinnern sich an die boomende Wirtschaft unter seiner ersten Amtszeit und sehen ihn als einen Macher.
* Kulturelle Identität: Für viele symbolisiert Trump den Kampf gegen den Verlust traditioneller Werte und Identitäten.

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