Es muss sich ungemütlich anfühlen, wenn der Herr so rumschreit: Großbuchstaben in Emails oder Twitter-Nachrichten sind bekanntlich als Schreien zu werten. Der erste Mitarbeiter Trumps aus seinem Kampagnenstab ist gestern mit Monafort festgesetzt worden. Außerdem wurden dessen Mitarbeiter Paul Gates unter Hausarrest gestellt und schon Anfang Oktober bekannte George Papadopoulos, ebenfalls aus Trumps Wahlkampfteam, dass er das FBI bei Vernehmungen belogen habe und dass er „proactive“ mit Sonderermittler Mueller kooperieren wolle.
Wie gravierend die Einflussnahme durch Russland tatsächlich während des letzten Präsidentschaftswahlkampfs war, wird aus einer kürzlich veröffentlichen Zahl deutlich: Facebook hat eine Zahl von 126 Millionen Empfängern von Postings über sein Netzwerk genannt, die während des Wahlkampfs aus russischen Quellen beliefert wurden. Hält man die Zahl von 137 Millionen Teilnehmern an der letzten Präsidentschaftswahl dagegen, wird klar, wie flächendeckend russische Einflussnahme in diesem Wahlkampf tatsächlich war. Konservativ gerechnet haben damit dreiviertel aller Wähler im Verlauf ihrer Willensbildung russische Desinformationsmeldungen erhalten. Daneben erscheint die Zahl von Werbebeiträgen, die über 470 Facebook-Konten von der russischen Internet Research Agency / St. Petersburg in den Wahlkampfmonaten über Facebook gestreut wurden und mit insgesamt 100.000 $ bezahlt wurden, fast als marginal.
Wie im einzelnen Manafort, der als Lobbyist für den pro-russischen Ex-Präsidenten der Ukraine Janukowitsch auftrat, Gates und Papadopoulos im Sinne Trumps agiert haben, muss noch von Mueller weiter aufgedeckt werden. Dass es für Trump ungemütlich werden könnte, unterstreicht dieser jedenfalls mit seinem unqualifizierten Rumgeholze.