Es galt eigentlich als sein Markenzeichen, dass sich Boris Johnson immer mal wieder höchst unfein, sexistisch oder rassistisch äußerte (Stichwort letterbox). Im Moment scheinen seine Manager ein Auge darauf zu haben, dass so etwas vor dem Wahltermin in einer Woche unterbleibt.
Gleichzeitig hat es Johnson verstanden, solche Interviewtermine auszuschlagen, die seine Widersprüchlichkeit hätten aufdecken können. Dazu kommt ein Rückenwind, den er dem NATO-Gipfel in London zu verdanken hat. Den Rest besorgt das Mehrheitswahlrecht. Man muss dann wohl von einem kommenden Prime Minister Johnson nach dem 12.12. ausgehen. Begünstigt wird dies zudem durch einen Oppositionschef Corbyn, der eher den Robespierre in einer Laienspieltruppe geben könnte als den Regierungschef einer großen Volkswirtschaft. Die Briten werden sehen müssen, was sie mit einem obersten Windbeutel BoJo erwartet.