Rennsteig – Wandererfahrungen im thüringisch-fränkischen Grenzgebiet

Rennsteig klingt nach „rennen”, hat aber wortgeschichtlich damit nichts zu tun, sondern leitet sich vermutlich von Althochdeutsch renniweg ab, einem schmalen Pfad, der nicht mit Fahrzeugen befahren werden kann. In diesem unwahrscheinlich heißen Sommer erwies sich jedenfalls die Entscheidung, auf dem Rennsteig zu wandern, schon deswegen als günstig, weil er meist durch Wald führt und die Höhenlage (ca. 600 bis 900 m) jedenfalls ein bisschen kühlere Temperaturen bescherte.

Ich war nach den Erfahrungen aus Schottland von vor zwei Jahren auch bereit, das Hauptgepäck transportieren zu lassen. Ich hätte es nur am ersten Tag etwas weniger weit angehen lassen sollen. Allerdings wartete um 16.30 h auch ein Shuttle-Service auf mich, der meine Mitwanderer und mich aufnehmen sollte: Die 25,5 km dieses Tages waren aus dem Stand dann einfach zu viel, am Abend meldete sich das Knie und sagte „Ruhetag”. Den verbrachte ich in Schmalkalden und war am 3. Wandertag wieder soweit hergestellt, dass ich den Weg nach Oberhof antreten konnte. Der Rest des Weges verlief dann wie vorgesehen, nicht zuletzt Dank der in Oberhof gekauften Wanderstöcke (Danke, Dagmar), die dem Knie deutliche Entlastung brachten. Auch die letzte Etappe über 28 km von Steinbach am Walde nach Blankenstein auf fast durchgehend abwärts führenden Wegen ließ ich nach den Erfahrungen des Einstiegs aus.

Alles in allem ein guter Wanderweg, nur die lieblose Streckenführung im fränkischen Teil des Weges über betonierte Radwege oder an stark befahrenen Straßen entlang, nervte. Der Reiseveranstalter Kleins Wanderreisen kann übrigens empfohlen werden: Die ausgesuchten Hotels und Pensionen hatten fast durchweg gutes Niveau und der Preis für 9 Übernachtungen mit Frühstück, Gepäcktransport und Einzelzimmerzuschlag war mit 805 € auch fair bemessen.