Fare thee well

Nun ist es soweit: Am morgigen Freitag endet um 23 Uhr die Mitgliedschaft des Vereinigten Königtums in der EU. Gestern wurde der entsprechende Antrag im EU-Parlament durchgewunken. Die Reaktionen waren erwartbar: Nigel Fuernarsch frohlockte, viele, vor allem jüngere Mitglieder des EU-Parlaments drückten ihr Bedauern aus und machten klar, dass dies nicht der letzte Stand der Entwicklung sein muss.

Bleibt abzuwarten, ob die Verhandlungen für die weitere Anbindung des UKs an die EU tatsächlich bis Mitte des Jahres abgeschlossen werden können. Viele Experten halten dies für kaum machbar. (Die weiteren Monate wären in diesem Jahr nötig, um den langwierigen Ratifizierungsprozess zu realisieren.) Damit wäre auch noch einmal ein ungeregelter Brexit durchaus möglich. Nicht ausgeschlossen, dass dies durchaus im Kalkül von Boris Johnson liegt.

Wie herzlich oder frostig die langfristigen Beziehungen zwischen EU und UK aussehen werden, hängt auch davon ab, wie sehr BoJo auf Unterbietung von EU-Standards und radikale Liberalisierung des Handels zu Lasten der EU setzt. Dass grundsätzlich die EU am längeren Hebel sitzt, wird sich noch mitteilen. Da kann der Schwanz nicht mit dem Hund wackeln…

Dass mit dem morgigen Tag das UK weiterhin zu Europa gehört, ist – Gott sei Dank – unbestritten. Hoffen wir, dass Erasmus und der Austausch von Wissenschaftler*innen weiter für freie Kommunikation sorgt. Viele Familien, vor allen Dingen drüben, sehen aber einer ungewissen Zukunft entgegen, wie sich ihr Aufenthaltsstatus langfristig entwickelt.

Famous last words? Fare thee well and perhaps „au revoir“.

 

Vom iMac zum zweiMac und wieder zurück

Ein neuer Mac war fällig: Ich hatte ein Designprojekt vor mir, bei dem ein möglichst großer Bildschirm hilfreich ist und ich hatte 3 Monate erduldet, in denen das erfolgreiche Versenden von Emails ein Glücksspiel war. (Auch der Mac-Servicemann hatte nur komische Sachen erzählt und nicht geholfen.) So hatte ich bei Cyberhafen also Ende November zugeschlagen, als es ein besonders günstiges Angebot für einen iMac gab. In der Eile hatte ich allerdings 0,99 € zuwenig überwiesen. Das war mir nach 2 Tagen aufgefallen und ich hatte den Restbetrag nachgereicht.

Was folgte, war eine etwas längere Geschichte: Zunächst erhielt ich keinen und dann auf überraschender Weise zwei iMacs. Den ersten iMac erkämpfte ich regelrecht, als ich nach Wochen ungeduldig wurde und im lokalen Geschäft von Cyberhafen in Köln vorstellig wurde. Ein engagierter Mitarbeiter hatte den Zahlungseingang überprüft, per Telefonat mit der Buchhaltung die nötige Umbuchung vornehmen lassen. Ich konnte daraufhin mit dem dicken Paket zur U-Bahn stapfen.

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6 Gründe, warum die Einrichtung einer türkischen Schule in Köln eine schlechte Idee ist

Der Versuch, über eine Zentralmoschee die Verbundenheit der türkischen Community mit Köln zu erhöhen, ist bereits gehörig in die Hose gegangen. Wir erinnern uns, Erdogans Schaulauf, aber kein Vertreter der Stadt Köln: Einladung vergessen oder so.

Wer in der Schule mit türkischstämmigen Schülern und Eltern zu tun hat, wird wissen, dass das Deutsch mancher Eltern auch nach 20 oder 30 Jahren Leben in Deutschland kaum eine Verständigung erlaubt. Eine türkische Schule wird diese Tendenz, sich in seinem türkischen Kokon einzurichten, nur verstärken.

Die meisten Moscheen werden über die DITIB ausgehend von der staatlichen Religionsbehörde der Türkei Diyanet am kurzen Gängelband gehalten. Das schließt Gebete für Militäroperationen der Türkei in Syrien oder Spitzelaufrufe an die Hocas ein. Die Erwartung, dass Schulen sich in erster Linie dem Grundgesetz und nicht der türkischen Aufsicht verpflichtet fühlen, ist naiv.

Der Ramadhan ist im deutschen Schulsystem ein großes Problem: Fällt der Ramadhan in den Sommer, kommen bei großer Hitze häufig unausgeschlafene und mitunter aggressive Schüler in die Schule. In einer türkischen Schule wird dieses Problem zu Lasten sehr laxer Leistungsanforderungen in dieser Zeit vermutlich nicht bestehen. Es ist aber zu bezweifeln, ob unter solchen Umständen die Leistungsstandards des deutschen Schulsystems erfüllt werden.

Bereits jetzt ist es so, dass die meisten türkischstämmigen Schülerinnen und Schüler kaum das deutschsprachige Informationsangebot von Fernsehen und Zeitungen nutzen. Türkische Schulen werden diese Tendenz, nur die in der Regel gleichgeschalteten Medienangebote aus der Türkei zu nutzen, verstärken.

Der Wunsch, die eigene Sprache vertieft und auch als entsprechend gewichtetes Fach zu lernen, ist berechtigt. Soweit erforderlich können entsprechende Angebote an den bestehenden Schulen ausgebaut werden. Türkisch sollte auch als Leistungskurs gewählt werden können.