Killerphrase Kuffar – Bataclan, Nizza, Berlin, Manchester…

Wer bei google das Suchchwort „Kuffar? (Ungläubiger) eingibt, wird über eine Million Treffer erhalten. Für viele Muslime ist das ein Teil ihres dichotomen Weltbildes, hier die guten Gläubigen, dort die Ungläubigen. Wenn man Glück hat, wird man auf einigen dieser Seiten noch Hinweise auf das „Volk des Buches“ finden. Damit werden Juden und Christen gewisse Sonderkonditionen eingeräumt, die sie erhalten, weil sie ebenfalls eine Schrift als Offenbarung Gottes bekennen. Im übrigen finden sich häufig mehr oder wenige krude Seiten, die beschreiben, wie im Jihad (hier verstanden als Kampf gegen die Ungläubigen) im Alltag, aber auch im offenen Krieg gegen die „Kuffar? vorzugehen sei.

Nach dem Anschlag auf das Bataclan, nach Nizza, Berlin und neuerdings Manchester muss sich der europäische Mehrheitsislam die Frage gefallen lassen, wie er mit dieser Unterscheidung von Recht- und Ungläubigen in Zukunft umzugehen gedenkt. Ist es doch dieser Begriff, mit dem islamistische Terroristen diverser Provinienzen ihre Anschläge rechtfertigen.

Wenn es tatsächlich um einen friedlichen Umgang, vielleicht sogar um ein bereicherndes Zusammenleben zwischen Christen, Muslimen, Juden, Jesiden, Hindus, Buddhisten, Nicht-Gläubigen usw. gehen sollte, muss dieser Begriff aufgegeben werden.
Letztlich unterscheidet er sich nicht von der Nazi-Ideologie, die u.a. Juden, Roma, Behinderten das Lebensrecht absprach. Der „Ungläubige? dieser Zeit wurde nur „Untermensch? genannt.

Ebenso dürfen Menschen, die sich vom Islam abwenden, nicht als Apostaten verfolgt oder gar getötet werden. Auch die aggressive Mission von Muslimen („Lies!? und andere Salafistenvereinigungen) sollte auch innerhalb der muslimischen Community auf ihre Berechtigung kritisch befragt werden.

Ziemlich rasch könnte und sollte im Gegenzug islamischen Gemeinden, die sich auf Deutschsprachigkeit und Anerkennung des Grundgesetzes verständigen können, die gleichen steuerlichen Vorteile gewährt werden wie anderen Religionsgemeinschaften auch. Dort, wo friedfertige Muslime Einfluss auf ihnen entgleitende Jugendliche oder auch Erwachsene ausüben, muss der Staatsschutz nicht eingreifen. Von dem wünsche ich mir, dass er auf das militante Islamistenmilieu genauer guckt.

Next exit „Impeachment”?

Kölner singen im Karneval Einmol Prinz ze sin in Kölle am Ring (für Nicht-Rheinländer: Einmal Prinz sein in Köln am Rhein). Damit ist das heimliche Ziel vieler Kölner (Männer) benannt, einmal während des Karnevals vom 11. November bis in den Februar hinein die Repräsentationsfigur des kölschen Karnevals zu sein. Für drei Monate ist dies der Freifahrtschein – außerhalb des normalen Alltagslebens mit seinen Verpflichtungen – seinen Narzissmus, geschäftliche Kontakte und — wenn es gut geht — ein Stück Lebensfreude hemmungslos zu pflegen und zu feiern. Vom Rolleninhaber Donald Trump zum Kölner Prinzen ist es also, wie man sieht (Lebensfreude mal ausgenommen), nur ein kleiner Sprung. Auch wenn die drei Monate Prinzen/Präsidentschaft schon überschritten sind, hätte die Knallcharge Trump mit einem Impeachment doch noch als eine Art Prinz Karneval einen versöhnlichen Abgang nehmen können.

Weshalb könnte sich Trump für ein Impeachment qualifizieren? Fakten und Bewertungen auseinanderzuhalten, ist nicht ganz einfach. Ein Versuch, die Dinge in die Reihe zu bringen:

Oktober 2016: Eigentlich hätte Trump allen Grund Ex-FBI-Chef Comey dankbar zu sein: Dieser war es doch, der im Oktober 2016 auf unwesentlich veränderter Faktenbasis eine neue Untersuchung der Vorgänge um Hillary Clintons Email-Affäre anordnete. Die Wirkung auf die Wähler galt als ausgesprochen nachteilig für Clinton.

Februar 2017: Michael Flynn, ein anderer Mann aus Trupms Entourage, muss nach nur drei Wochen sein Amt als Sicherheitsberater im Weißen Haus niederlegen, nachdem seine Kontaktaufnahme zum russischen Botschafter aufgedeckt wurde, die er zuvor geleugnet hatte.
Ebenfalls im Februar findet ein Treffen zwischen Trump und Comey statt, in dem Trump Comey drängt, die Ermittlungen zu Verbindungen von Trumps Umfeld zu russischen Personen und Einrichtungen während des Wahlkampfes einzustellen. Comey fertigt über diese Unterredung ein Memo an.

13. Mai 2017: Nachdem Comey Trumps Wunsch nicht entsprach, wird er an diesem Tag abgesetzt. Trump ist aber bemüht, seine Initiative für diese Absetzung zu verschleiern, indem er anderen Personen – wider deren Wissen – die Initiative für diese Absetzung zusprach. Gleichzeitig mutete er diesen Personen zu, um gegenüber der Öffentlichkeit Loyalität zum Präsidenten zu wahren, nicht deutlicher ihr Unverständnis oder ihre Benutzung zu brandmarken.

15. Mai 2017: Trump schwadroniert bei einem Treffen mit dem russischen Außenminister Lawrow über Anschlagspläne von IS-Terroristen und offenbart dabei als hochgradig geheim eingestufte Informationen. Besonders pikant und für wohlmeinende Republikaner bestürzend ist der Umstand, dass die Quelle eines befreundeten Geheimdienstes dabei gefährdet wird.

23. Mai 2017: Der frühere CIA-Direktor Brennan qualifiziert eine Untersuchung der Vorgänge, unter denen Geheimdienstinformationen an Lawrow weitergegeben wurden und die möglichen Verbindungen von Trumps Wahlkampfteam zu Moskau, als „well-founded“.

Inzwischen hat das amerikanische Justizministerium den Sonderermittler Robert Mueller eingesetzt, der alle angesprochenen Vorgänge untersuchen soll und für diese Aufgabe schon mal einen Zeitraum bis 2018 für möglich gehalten hat.

…und in der schönsten aller Welten bricht das Trump mit allen Einzelheiten, die bis dahin offenbar werden, tatsächlich den Hals. Uns und den Amerikanern wäre es zu wünschen.